Während der 1. Internationalen Sommerschule des DJC erfolgt in Frankfurt am Main auf Initiative des DJC gleichfalls am 11. 8. 1932 die Gründung der Europäischen Judo Union, deren Vorsitz zunächst offen bleibt,
deren Leitung später vom Budokwai London übernommen wird.
Vizepräsident und Geschäftsführer wird Friedrich Brehm vom DJC, der dieses Amt bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ausübt.
(Die Gründungssatzung der Europäischen Judo Union finden Sie hier.)
1933
Mitglieder des DJC nehmen an Lehrgängen mit Prof. Jigoro Kano, Dr. Kitabatake Sensei und Dr. Takasaki Sensei in Berlin (11.-22. Juli) und München (11.-18. September) teil.
Jigoro Kano erreicht im Gespräch mit Reichssportführer von Tschammer und Osten, daß fortan in ganz Deutschland die Bezeichnung „Judo” amtlich eingeführt wird.
26. 10. 1934
Der DJC siegt bei den Internationalen Mannschaftskämpfen zwischen dem DJC und dem Jiu Jitsu Club Zürich in Zürich mit 6 zu 4. Durch den Koreaner Hano Ri, einen langjährigen Trainer des Züricher Clubs, lernen die Judoka des DJC ein härteres, kämpferisches Judo als bisher kennen.
Der DJC führt für Geldbriefträger der Post einen Judo-Selbstverteidigungslehrgang durch.
Ein Bild mit Alfred Rhode finden Sie zusammen mit einer Gruppenaufnahme des DJC von 1934 aus dem damaligen Dojo in der Stiftstraße 39 hier.
23. 11. 1935
Internationale Judo-Mannschaftskämpfe in Frankfurt am Main. Der DJC siegt.
Es kämpfen Paul Brunner, Ludwig Winkler, Rene de Smet, Philip Breitstadt und Edgar Schäfer.
1936
Alfred Rhode, DJC, und Max Hoppe, Berlin, vereinbaren in Beneckenstein Wettkampfregeln für Judo.
Dieses Regelwerk wird in der Folge für alle deutschen Vereine bindend.
16.-18. 10. 1936
Der DJC richtet die Deutschen Judo-Meisterschaften in Frankfurt am Main (91 Teilnehmer mit 157 Kämpfen) aus.
Philip Breitstadt erringt den 2. Platz in der Kampfklasse, Wilfried von Rauchhaupt den 1. Platz im Halbschwergewicht der Jugendklasse und Edgar Schäfer den 1. Platz der Senioren.
1936-1938
Der DJC stellt eine überdurchschnittliche Zahl von Siegern bei den Gaumeisterschaften im Gau 13, der von Hessen über Rheinhessen bis zur Saar reicht.
24. 4. 1937
Erneuter Vergleichskampf des DJC mit dem Jiu Jitsu Club Zürich in Zürich. Sieger: DJC.
20. 10. 1937
Eine internationale Mannschaft mit Kämpfern des DJC und des Judo Clubs Wiesbaden siegt 7 zu 3 gegen den Anglo Japanese Judo Club in London.
19. 11. 1938
Internationale Judo-Kämpfe in Frankfurt am Main (Anglo Japanese Judo Club London, Judo Club Zürich, DJC). Sieger: Judo Club Zürich.
August 1939
Letzte internationale Judo-Sommerschule drei Wochen vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.
Es nahmen trotz der angespannten politischen Lage noch 18 Engländer an ihr teil.
1939-1945
Der Sportbetrieb im DJC konnte unter den Bedingungen des Krieges nur sehr reduziert fortgeführt werden. Internationale Begegnungen waren nicht mehr möglich.
1945-1948
Verbot des Judo-Sports in Deutschland durch die alliierten Besatzungsmächte. Die Judoka des DJC trainieren (teilweise gemeinsam mit den Wiesbadener Judoka) dennoch heimlich weiter.
1949
Die 19. Mitgliederversammlung vom 14. September 1949, die erste offizielle Mitgliederversammlung nach dem Krieg, beschließt, daß der Name des Vereins wieder „Deutscher Judo-Club”, mit dem Zusatz „Frankfurt am Main”, lauten soll.
(Das Protokoll der 19. Mitgliederversammlung vom 14. 9. 1949 nebst Anwesenheitsliste finden Sie hier.)
Friedrich Brehm, der den DJC durch schwierige Zeiten geführt hat, legt der Versammlung eine kurzgefaßte zweiseitige Vereinsgeschichte von 1922 bis 1949 vor.
(Dieses zweiseitige Dokument der Vereinsgeschichte von 1922 bis 1949 finden Sie hier.)
Die Einheitssatzung von 1940 wird durch eine neue, einseitige Vereinssatzung ersetzt.
(Die Satzung des DJC vom 14. 9. 1949 finden Sie hier.)
Ende des Jahres kommt Alfred Rhode aus russischer Gefangenschaft zurück. Sofort wird in der Halle des Frankfurter Waldstadions mit neuen Judo-Lehrgängen begonnen.
1950
Der DJC kann in der in Trümmern liegenden Stadt als neues vorläufiges Dojo eine Sporthalle hinter der Frankfurter Festhalle nutzen. Zum Vereinspräsidenten wird erneut Friedrich Brehm gewählt.
17.-18. 11. 1951
Der DJC richtet die 1. Deutschen Judo-Meisterschaften nach dem Kriege in Frankfurt am Main aus.
1951-1954
DJC-Mitglied Edgar Schäfer leitet die Sektion Judo im Deutschen Athletenbund (DAB), wo die deutschen Judoka nach dem Krieg zunächst ihre sportliche Heimat fanden.
20. 9. 1952
Unter maßgeblicher Beteiligung des DJC wird in Stuttgart das Deutsche Dan-Kollegium e. V. (DDK) gegründet. Erster Vorsitzender wird Alfred Rhode (DJC), der das DDK bis 1968 (Rücktritt aus Altersgründen) leitet.
Der DJC stellt nunmehr seine eigenständige,
insbesondere auf seinen Sommerschulen ausgeübte Tätigkeit im Graduierungsbereich (Kyu- und Dan-Grade durch Prüfung oder Verleihung) ein, da hierfür im Bereich der Bundesrepublik Deutschland fortan das DDK zuständig sein soll, verzichtet aber nicht auf sein Recht, eigene Kyu- und Dan-Graduierungen des DJC im Judo durchzuführen.
Mehrere Mitglieder des DJC übernehmen im Laufe der Jahre Ämter im DDK; insbesondere Frank Thiele ist lange Jahre als Vorsitzender der Landesgruppe Hessen des DDK, zeitweise auch als Geschäftsführer des DDK tätig und maßgeblich an der Entwicklung des ‘alten’ DDK-Prüfungsprogramms für Judo beteiligt, das jahrzehntelang in der ‘alten’ Bundesrepublik Deutschland Gültigkeit hat.
Eine Gruppenaufnahme der Judoka des DJC aus dem Jahre 1952 im damaligen Dojo im Frankfurter Stadtbad Mitte finden Sie hier.
1954
Edgar Schäfer wird zum Präsidenten des 1. DJC gewählt; er übt dieses Amt bis auf eine zweijährige Unterbrechnung in den sechziger Jahren bis zu seinem Tode im Jahr 1979 aus. Ebenfalls 1952 wird Edgar Schäfer als erster Deutscher Internationaler Judo-Kampfrichter. Im selben Jahr stellt das Sport- und Badeamt der Stadt Frankfurt am Main dem 1. DJC den Gymnastiksaal des Stadtbades Mitte als neues Dojo zur Verfügung. Gleichfalls 1952 findet der erste Internationale Vergleichskampf zwischen dem 1. DJC und dem Amsterdamer Judo-Club statt. Alfred Rhode und Edgar Schäfer lassen Vorkriegsbeziehungen wieder aufleben und knüpfen neue internationale Kontakte, die zu vielen internationalen Vergleichskämpfen in Amsterdam, Brüssel, Paris, Straßburg, Zürich und anderen europäischen Städten führen.